Spiel der Wellen
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Regie: Julius Pinschewer, Walther Ruttmann,
Deutschland 1926
Farbe, Werbefilm
FSK: ohne Altersbeschränkung
DCP
Inhalt
Handlung:
Die Rundfunk-Geräte des deutschen Herstellers Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft (AEG) empfangen mittels leuchtender Ringe Funkwellen aus aller Welt und spielen sie im heimischen Radiozimmer ab.
Ein Schwarzer musiziert und singt in der afrikanischen Wüste. Die Schallwellen seiner Darbietung formen die Noten A, E und G, bekannt als Logo des Elektrokonzerns. Die Wellen breiten sich von Afrika nach Europa über die Erdkugel aus. Selbst der Mond erscheint mit Kopfhörern als Zuhörer. Ein alarmierter Schutzmann versucht die Wellen mit einer Handbewegung zu stoppen, was ihm jedoch nicht gelingt. Ein Radiohörer, der sich mit Kopfhörern entspannt in seinem Schaukelstuhl wiegt, empfängt freudig die afrikanische Musik. Seine drei Rundfunkgeräte verwandeln sich in die Buchstaben A, E und G und werden anschließend schriftlich benannt als „Detektor Apparat“, „5 Röhren Apparat“ und „Lautsprecher“.
Gestaltung:
Den Rundfunkwerbefilm Spiel der Wellen verwirklichte Julius Pinschewer in Zusammenarbeit mit dem Avantgarde-Künstler Walter Ruttmann. Die Reduzierung gegenständlicher Darstellung auf einfache geometrische Formen erinnert an Werbefilme wie Der Sieger oder Das Wunder, die Pinschewer 1922 ebenfalls mit Ruttmann realisierte. Schon die erste Einstellung, das Close-Up eines stilisierten Afrikaners mit schwarzem Körper und großen roten Lippen, zeigt die aufwändige Handkolorierung des schwarz-weiß aufgenommenen Films. Die Darstellung der sich ausbreitenden Rundfunkwellen wird mit Doppelbelichtungen erzielt. Dass auch ein Schutzmann nicht in der Lage ist, die Rundfunkwellen anzuhalten, verdeutlicht ihre technisch ungehinderte Ausbreitung. Der Titel Spiel der Wellen wird von Pinschewer erneut im Jahr 1939 für einen Schweizer Rundfunkwerbefilm verwendet.
Auftraggeber:
Was als Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektricität 1883 mit dem Erwerb der Patente von Edisons Glühbirnen durch Emil Rathenau begann, entwickelte sich Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem der weltweit größten Elektrokonzerne. Bereits 1887 wurde das Unternehmen in Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft unbenannt. Die Produktion umfasste neben Energietechnik auch elektrisch betriebene Haushaltsgeräte und Fahrzeuge wie Straßenbahnen und Lokomotiven. In den 1920er Jahren setzte das Unternehmen seine Expansion fort und begann mit der Planung der bekannten Apparate-Werke Treptow in Berlin, als dieser Werbefilm veröffentlicht wurde. Das Detektorradio der AEG gehörte anfangs zu den einfachsten Geräten für den Empfang von Rundfunkprogrammen. Dank der zwei Abstimmspulen blieb dem Radiohörer der damals noch teure Drehkondensator erspart.
(Quelle: Sina Steiner (Universität Trier))
Verleihkopien
Zu diesem Film sind Kopien mit den folgenden Eigenschaften verfügbar.
- DCP, 2 min, 24BPS
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