BRD 1968, Regie: Peter Lilienthal
Vor der Erstausstrahlung Anfang 1969 soll die Fernsehansagerin die Zuschauer gewarnt haben: Die verzerrten und verwischten, oft unscharfen Bilder wären kein technischer Defekt, sondern Absicht. Mit den optischen und akustischen Mitteln wollte Lilienthal die Wahrnehmung, das Fühlen und Denken eines jungen Mannes nachvollziehbar machen, der aus psychischen Gründen nahezu blind geworden ist. Auf sein inständiges Bitten hin von seiner Schwester aus der Nervenklinik nach Hause geholt, fühlt sich der geistig schwer Angeschlagene dort überwacht, hintergangen und seines Lebens nicht sicher. Erst allmählich wird deutlich, welches Drama sich in der Villa eines angesehenen Akademikers abgespielt hat – und noch immer abspielt.
Die Filmreihe anlässlich Peter Lilienthals 90. Geburtstages zeigt die thematische und stilistische Breite seines Werks, das in Deutschland, Israel, Lateinamerika und in den USA entstand. Acht neu restaurierte und digitalisierte Kinofilme sind als Werkschau im Kino Arsenal zu sehen, sieben Fernsehfilme zeigen wir in der Reihe »Aus dem Fernseharchiv« im Zeughauskino. Die Digitalisierung der Filme wurde vom Förderprogramm Filmerbe der FFA unterstützt.
Die Filmreihe und die Restaurierungen entstanden in Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste, der Edgar-Reitz-Stiftung, der von Vietinghoff Filmproduktion und dem Zeughauskino. Die Digitalisierung der Filme wurde vom Förderprogramm Filmerbe der FFA unterstützt.