Die Zukunft des Förderprogramms Filmerbe (FFE) ist gefährdet
Pressemitteilung
Angesichts der Kürzungen im Haushalt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und der Reaktionen weiterer Förderer steht die Fortführung des erfolgreichen Förderprogramms Filmerbe (FFE) auf dem Spiel. Ein Panel in der Deutschen Kinemathek diskutiert diese Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf die Zugänglichkeit und Bewahrung des analogen Filmerbes.
Bereits in den 2010er-Jahren diskutierten Politiker*innen und Vertreter*innen von Filminstitutionen intensiv darüber, dass das analoge Filmerbe angesichts zunehmend digitaler Nutzungsformen verschwindet. Dies führte 2019, auch auf Grundlage einer Analyse von PricewaterhouseCoopers, zum Förderprogramm Filmerbe (FFE). Die Förderung wurde zu gleichen Teilen von Bund, Ländern und Filmförderungsanstalt (FFA) getragen. Sie ermöglichte im sogenannten Drei-Säulen-Modell die erneute Zugänglichmachung von Filmen aufgrund von Auswertungsinteresse, konservatorischer Notwendigkeit oder kuratorischer Perspektive. Diese Vereinbarung war auf zehn Jahre angelegt und sollte jährlich 10 Mio. Euro zur Verfügung stellen.
Durch die jüngsten Einsparungen im Haushalt der BKM und die darauffolgenden Reaktionen der anderen Förderer ist die Fortführung des FFE gefährdet und die ursprünglich damit verfolgten Ziele stehen infrage. Die Zukunft dieses erfolgreichen Programms ist Thema des Panels.
Es sprechen:
Helge Lindh (SPD), MdB und Mitglied des Ausschusses für Kultur und Medien
Michael Hack, Bundesgeschäftsstelle (Bündnis 90/Die Grünen), Co-Leitung des Bereichs Politik und Analyse
Jutta Brückner, Filmemacherin
Markus Kirsch, Managing Director der Cinegrell Postfactory GmbH und Vertreter des Verbands Technischer Betriebe für Film und Fernsehen (VTFF)
Prof. Dr. Ulrich Rüdel, Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin, Schwerpunkt Konservierung und Restaurierung
Dr. Rainer Rother, Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek (SDK) und Vorsitzender des Deutschen Kinematheksverbunds (KV)
Mit Diskussionsbeiträgen von:
Wolf Plesmann, Direktor der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin GmbH (DFFB)
Jörg Frieß, Leiter Kinemathek und Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums (DHM)
Moderation:
David Kleingers (DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum)
Die Veranstaltung findet im Vorfeld der Eröffnung des diesjährigen Filmerbe-Festivals »Film Restored« statt. Das Festival zeigt jährlich zahlreiche digitale Restaurierungen aus verschiedenen Ländern und wird von international besetzten Panels begleitet. Nicht weniger als fünf Filme des diesjährigen Programms – und der damit verbundenen Veranstaltungen des »Kinopreises des Kinematheksverbunds« – wurden mit Unterstützung des Förderprogramms Filmerbe digitalisiert.
Veranstaltungsort:
Deutsche Kinemathek
Filmhaus am Potsdamer Platz, 4. OG
Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin
Der Eintritt ist frei.