»Kann ich gar nichts behalten? Was ist von mir noch übrig?« So könnten viele Figuren in Paul Schraders Filmen fragen. Das tun sie nicht. Sie fragen stattdessen »Was bin ich wert?« oder sagen: »Einige meiner Illusionen wurden zerstört« – wenn ihr bisheriges Leben in Trümmern liegt. Paul Schrader zwingt seinen Figuren existenzielle Entscheidungen in Form drastischer Bedrohungen auf. Er setzt sie gefangen, um zu zeigen, dass sie vorher nicht frei waren, oder schickt sie auf die Suche – nach sich selbst. Bettina Klix beschreibt, wie Schrader seine Figuren preisgibt – und rettet.
»Dass dieses Buch, auch wenn es von einer umfassenden Werkanalyse zu Schrader denkbar weit entfernt ist, trotzdem die Lektüre unbedingt lohnt, hat zwei einfache Gründe: zum einen, weil Klix am Beispiel Schrader etwas hierzulande überaus Seltenes praktiziert: ein ›anschmiegendes‹ Schreiben über Kino, so etwas wie eine phänomenologische dichte Beschreibung von Film, nah am Gegenstand, aber persönlich. Und weil man die Filme mit Klix’ Augen sieht, und nur mit ihnen, sieht man dann quasi einen neuen Film«. (Rüdiger Suchsland, ›Frankfurter Allgemeine Zeitung‹, 2.12.10)