Film ist ein Raum der Bewegung und ein Raum in Bewegung. Ein Spielraum. Eine Schnittstelle zwischen Traum und Wirklichkeit. Eine Welt der Bilder mit unterschiedlichen Schauplätzen und Drehorten. Eine Projektion, die der Werkstatt des Production Designers ihre Gestalt verdankt. Das Ideal der Profession: in die Filmerzählung einstimmen, sie verstärken und fortsetzen. Die Aufgabenstellung: den Sinn und Gehalt eines Projekts durch zu erschaffende Raumoptionen – Dimension, Form, Linie, Farbe, Lichtwerte – reflektieren. Das bedeutet: Die Orte, an denen die Filmpersonen agieren, sind nicht einfach nur eine neutrale Umgebung. Die Orte erzählen auch die Geschichte, der sie dienen. Production Design bestimmt den Look und die Atmosphäre eines Films. Es kann unmittelbar durch Pracht und Opulenz beeindrucken oder verhalten und verschwiegen daherkommen – beredt und bestechend. Production Design ist (idealerweise) Teil einer »politique des collaborateurs« – des Zusammenspiels aller kreativen Kräfte eines Filmteams: besonders des Regisseurs und Kameramanns, des Production Designers und der Schauspieler. Orte, Räume und Dinge werden zu einem intimen, subtilen, beinahe verschwörerischen Medium, einem Resonanzkörper für Gefühle und Gedanken der Protagonisten, für Erinnertes und Erlebtes, Zukünftiges und Mögliches.
Ein Buch über die Vielfalt und das Besondere eines Metiers. Ein Buch über Schauplätze, Drehorte und Spielräume. Mit Beiträgen von Jörg Becker + Jutta Brückner + Giuliana Bruno + Martina Düttmann + Peter Körte + Gerhard Midding + Elke Schieber + Andreas Ungerböck. Mit Berichten aus der Werkstatt von Dante Ferretti + Jan Roelfs + Rolf Zehetbauer. Mit ausführlicher Filmo- und Bibliografie.