Peter Nestler ist ein poetischer Provokateur. Jean-Marie Straub bezeichnete ihn als den wichtigsten Filmemacher im Nachkriegsdeutschland. Es ist Nestlers genaue Beobachtung, die seine Arbeiten so stark macht, ob er kulturellen Entwicklungen nachspürt, der Arbeit oder Geschichte und Erinnerung. Nestlers erste Kurzfilme sind poetisch, revolutionär in der Montage. Schnell wurde er politisch zu extrem für das deutsche Fernsehen, emigrierte nach Schweden, produzierte weitere Dokumentarfilme – ab 1988 auch wieder für das deutsche Fernsehen. Er ist künstlerisch eine unangepasste Persönlichkeit geblieben.
DVD 1 / Frühe Poetik:
›Am Siel‹ (1962), ›Aufsätze‹ (1963), ›Mülheim (Ruhr)‹ (1964), ›Ödenwaldstetten‹ (1964), ›Ein Arbeiterclub in Sheffield‹ (1965), ›Von Griechenland‹ (1965), ›Rheinstrom‹ (1965), Bonusfilm: ›Die Hasen fangen und braten den Jäger‹ (1994)
DVD 2 / Verfolgte und Verfolger:
›Zigeuner sein‹ (1970), ›Die Verwandlung des guten Nachbarn‹ (2001/2002), ›Tod und Teufel‹ (2009)
DVD 3 / Geschichte und Erinnerung:
›Die Judengasse‹ (1988), ›Die Römerstraße im Aostatal‹ (1999), ›Verteidigung der Zeit‹ (2007)
DVD 4 / Natur und Kultur:
›Die Nordkalotte‹ (1991), ›Pachamama – unsere Erde‹ (1995)
DVD 5 / Ungarische Impressionen:
›Die Donau rauf‹ (1970), ›Zeit‹ (1992), ›Mit der Musik groß werden‹ (2003), Bonusfilm: ›Dokumentarisch Arbeiten. Christoph Hübner im Gespräch mit Peter Nestler‹ (1994)