Kurt Pinthus (1886–1975), bekannt als Herausgeber der expressionistischen Lyrikanthologie ›Menschheitsdämmerung‹, gehörte zu den führenden Literatur-, Theater- und Filmrezensierenden der Weimarer Republik. Sein 1913 erschienenes ›Kinobuch‹ ging in die Filmgeschichte ein. Von 1921 an verfasste er Hunderte Filmkritiken, die unter anderem in der Wochenzeitschrift ›Das Tage-Buch‹ und im Berliner ›8 Uhr-Abendblatt‹ erschienen. 1930 sprach er die erste Filmkritik in der Berliner Funkstunde. Später, im US-amerikanischen Exil, schrieb er Kritiken und Beiträge über den Film für den Rundfunksender »Voice of America« und die deutsch-jüdische Zeitung ›Aufbau‹. Sein letztes großes Werk, eine in den 1960er Jahren entstandene Anthologie ›Flegeljahre des Films‹ mit Dokumenten zur Rezeptionsgeschichte des Films in der Literatur, blieb unvollendet. Der vorliegende Band enthält eine breite Auswahl von Pinthus’ Filmkritiken und Schriften zum Film aus rund fünf Jahrzehnten sowie einen ausführlichen werk-biografischen Essay, der auf einer Auswertung des umfangreichen Nachlasses basiert.
»Nach dem Buch über Rudolf Kurtz wieder ein Glanzstück Ihrer Arbeit«.
Paul Raabe