Hans Cürlis gehört zu den wenigen deutschen Kulturfilmern und Filmunternehmern, die in vier verschiedenen politischen Systemen auskömmlich existierten. Von 1919 bis 1972 realisierte er mehrere hundert Kultur-, Unterrichts- und Lehrfilme.
Berühmt wurde er durch sein Lebensprojekt »Schaffende Hände« – Aufnahmen bedeutender Künstler bei der Arbeit. In seinem »Institut für Kulturforschung« produzierte er die ersten Scherenschnittfilme von Lotte Reiniger, ferner Landschafts- und Städtefilme, und immer wieder Filme über Kunst und Künstler. Nach dem Ersten Weltkrieg beteiligte er sich an der Propaganda gegen den Versailler Vertrag. Auch im Nationalsozialismus drehte er Filme mit politischer Tendenz. Nach 1945 gründete er die DEFA-Kulturfilmabteilung mit und in den fünfziger und sechziger Jahren zählte Cürlis zu den zentralen Figuren des westdeutschen Kulturfilms.
Sorgfältig und detailgenau zeichnet Ulrich Döge das »unentdeckte Lebenswerk« von Hans Cürlis nach. Für seine Recherchen konnte er sich auf die umfangreiche Sammlung Cürlis der Deutschen Kinemathek stützen. Die ausführliche Filmografie dokumentiert rund sechshundert Arbeiten von Hans Cürlis aus über fünfzig Jahren Kulturfilmschaffen.