Im Alter von rund 30 Jahren zog Hanns Brodnitz 1933 ein Resümee seiner Karriere und verarbeitete seine Erinnerungen zu einem Buch, das unter dem Titel ›Kino intim‹ im Erich Reiss Verlag erscheinen sollte. Die politischen Ereignisse verhinderten die Publikation, aber die Druckfahnen überlebten. Brodnitz, geboren 1902, ermordet 1944 in Auschwitz, war Theaterkritiker, Dramaturg, vor allem aber Kinotheaterleiter, der dem Kino Mozartsaal am Berliner Nollendorfplatz ein künstlerisch anspruchsvolles Profil gab. Dort lief 1930 der Film ›Im Westen nichts Neues‹, der von den Nazis heftig bekämpft wurde. Neben dem Erstdruck des Brodnitz-Textes enthält der Band eine Biographie sowie eine Bibliographie der Schriften von Brodnitz.
Mit Beiträgen von Wolfgang Jacobson und Gero Gandert