Color by Technicolor – dieser Slogan vereint opulentes Farbspektakel mit einer einzigartigen Epoche der Filmgeschichte. Die heute als Klassiker geltenden Filme ›The Wizard of Oz‹ (›Das zauberhafte Land‹, USA 1939, Regie: Victor Fleming), ›Gone with the Wind‹ (›Vom Winde verweht, USA 1939, Regie: Victor Fleming) oder ›Singin’ in the Rain‹ (›Du sollst mein Glücksstern sein...‹, USA 1952, Regie: Gene Kelly, Stanley Donen) verdanken ihre unvergleichlichen Farben der Technicolor Motion Picture Corporation. 1915 gegründet, ging sie unternehmerische Wagnisse ein, erprobte unterschiedliche Farbverfahren, um schließlich Ende der 1930er-Jahre mit dem Drei-Farben-Verfahren das Monopol der Farbfilmproduktion in Hollywood zu besetzen.
Dem Phänomen Technicolor wird in seinen vielfältigen, bisher teils unberücksichtigten Aspekten nachgespürt. Die erste Anthologie in deutscher Sprache vertieft das Thema der filmhistorischen Retrospektive der Internationalen Filmfestspiele Berlin »Glorious Technicolor« aus unterschiedlichen Perspektiven. Anschaulich wird die Geschichte des Farbverfahrens in den USA, in Großbritannien und in Deutschland dargelegt und die spezifische Ästhetik seiner außergewöhnlichen Farbwirkung beschrieben. Im Spannungsfeld von Genre, Technikgeschichte und nationalen Kinematografien wird der Mythos Technicolor ergründet.
Mit Beiträgen von Barbara Flückiger, Scott Higgins, Susanne Marschall, Christine N. Brinckmann, Heather Heckman, Sarah Street, Ulrich Ruedel, Kieron Webb und Dirk Alt. Die Anthologie wird durch zahlreiche, bisher teils unveröffentlichte Abbildungen ergänzt.