Hans Steinhoff (1882–1945) gehörte zu den Starregisseuren des »Dritten Reichs«. Seine Propagandafilme ›Hitlerjunge Quex‹ (1933) und ›Ohm Krüger‹ (1941) sind auch heute noch für öffentliche Vorführungen gesperrt. Biografische Informationen über ihren Regisseur basierten bislang auf wenigen und meist anekdotisch geprägten Quellen. Weitgehend unbekannt sind Steinhoffs Entwicklung als Schauspieler, Sänger und Bühnenregisseur sowie seine Laufbahn als viel beschäftigter Regisseur von Unterhaltungsfilmen vor 1933.
Horst Claus ist den komplexen Produktionsgeschichten nachgegangen, den Wegen und Umwegen der Filme minutiös gefolgt, um ein Panorama der Praktiken kleinerer und mittlerer Filmunternehmen der Zeit zu entfalten, um Kontinuitäten zwischen populärem Theater der Kaiserzeit, dem Kino der Weimarer Repbulik und dem staatlich kontrollierten Filmbetrieb im NS-Staat freizulegen.