»Das Beste ist gerade gut genug für das Publikum«, schärfte Erich Pommer seinen Mitarbeitern gerne ein. Er produzierte 1920 den expressionistischen Film ›Das Cabinet des Caligari‹. Fest verbunden ist sein Name mit der Ufa, mit Klassikern von F. W. Murnau und Fritz Lang ebenso wie mit frühen Tonfilmen wie ›Der blaue Engel‹ und ›Der Kongress tanzt‹. Er war ein Freund des Schauspiels, förderte Marlene Dietrich, Lilian Harvey, Maureen O’Hara und Hildegard Knef. Emil Jannings, Willy Fritsch, Hans Albers und Charles Laughton betraute er mit großen Rollen. 1889 in Hildesheim geboren, emigrierte er 1933 nach Frankreich, England und schließlich in die USA. Im Nachkriegsdeutschland engagierte er sich für den Wiederaufbau der Filmindustrie, 1966 starb er in Los Angeles.
Pommer besaß ein unvergleichliches Gespür für Stoffe und Talente, agierte als Geschäftsmann und war doch auch Künstler. Seine Leistungen als Produzent sind singulär in der deutschen Filmgeschichte. Seine Biografie ist zudem Zeugnis der tragischen Odyssee eines deutschen Juden im rechtsnationalen Sog der Medienpolitik – etwa der Hugenberg’schen Ufa bis 1933. Für diese Jüdische Miniatur wurde erstmals die umfangreiche Korrespondenz Pommers von 1906 bis in die frühen 1950er-Jahre ausgewertet. Außerdem konnten bislang nicht erschlossene Akten der Ufa aus dem Historischen Archiv der Deutschen Bank herangezogen werden. Zwei Quellen, die es ermöglichten, der Darstellung von Leben und Werk Erich Pommers neue und wesentliche Facetten hinzuzufügen.
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