In den vergangenen Jahren sind Quellenwert und Wirkung von Bildern des Nationalsozialismus immer wieder diskutiert worden. Dabei wurde bewusst, wie die nationalsozialistische Selbstdarstellung bis heute unsere visuelle Erinnerung an das »Dritte Reich« und den Zweiten Weltkrieg prägt. Während des Krieges war eine militärisch geschulte Berichterstattung in »Propagandakompanien« tätig. Ihre Fotos und Filmaufnahmen, die in Wochenschauen und Kompilationsfilmen breite Rezeption erfuhren, galten Reichsfilmintendant Fritz Hippler als wirksamste »geistige Waffe im Krieg«. Ein Symposium der Deutschen Kinemathek brachte im Herbst 2009 etablierte und jüngere Wissenschaftler*innen zusammen, um der Forschung zu diesem Thema eine gemeinsame Plattform zu geben. Filmhistorisch, medien- und geschichtswissenschaftlich untersuchten sie in ihren Beiträgen die Entstehungsbedingungen, Wirkungsstrategien und Motive dieser Bildproduktion, ihre Verbreitung und Vermarktung sowie ihre Rezeption vor und nach 1945. Die Vorträge zeigten, wie der scheinbare Realismus dieser Bilder gezielt ideologisch ausgerichtet und ästhetisch geformt wurde.
Der vorliegende Band versammelt die Beiträge folgender Autor*innen: Dirk Alt, Miriam Y. Arani, Heinrich Bodensieck, David Culbert, Ulrich Döge, Ralf Forster, Hans-Peter Fuhrmann, Klaus Hesse, Judith Keilbach, Klaus Kreimeier, Edgar Lersch, Valérie Pozner, Karl Prümm, Rainer Rutz, Karl Stamm, Matthias Struch, Daniel Uziel, Roel Vande Winkel, Brian Winston und Alexander Zöller.