Zum 100. Jubiläum der Russischen Revolution die filmischen Utopien jener Aufbruchsjahre, die dem Bürgerkrieg folgten und den »Neuen Menschen« schaffen wollten …
1917 machte sich die russische Revolution daran, »alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist«, wie es bei Marx heißt. Die Spiel-, Dokumentar‑ und Trickfilme aus den Jahren 1924 bis 1932 zeichnen das (Wunsch‑)Bild der jungen UdSSR: Lebensfrohe, gesunde Arbeitende, Bauern und Bäuerinnen erschaffen eine bessere, humane Gesellschaft. Der Neue Mensch tritt hervor, das Bourgeoise und Überkommene – ob Bürokratie, Alkoholismus oder Obdachlosigkeit – soll verschwinden. Mit Witz und Pathos werden in Filmen wie ›Bett und Sofa‹ oder ›Der Weg ins Leben‹ sowie zahlreichen Entdeckungen der Alltag und die neuen Familien- und Heldenbilder präsentiert – bevor wenig später der Stalinismus die Utopie zunichtemacht.