In den vergangenen Jahren ist die epochale kultur- und mentalitätsgeschichtliche Bedeutung des Ersten Weltkriegs zunehmend in das öffentliche Bewusstsein gerückt. Wenig beachtet wurde bisher die Rolle, die der »Große Krieg« – wie er noch heute in den Staaten der ehemaligen Entente genannt wird – bis in unsere Tage in Film und Fernsehen spielt. Im Herbst 2008 beschäftigte sich ein Symposium der Deutschen Kinemathek und des Arbeitskreises selbständiger Kultur-Institute e.V. mit den Veränderungen, die der filmische Umgang mit der erschreckenden Erfahrung dieses ersten mit moderner Technik ausgetragenen internationalen Konflikts vom ersten Kriegsjahr an bis in die aktuelle Gegenwart erfahren hat. Filmhistoriker*innen und Geschichtswissenschaftler*innen untersuchten die unterschiedlichen Darstellungsweisen, mit denen die Erinnerung an die »Urkatastrophe« des 20. Jahrhunderts vor allem in Deutschland, Frankreich, England und in den USA gestaltet wurde und bis heute gestaltet wird.
Der vorliegende Band versammelt die zum Teil erweiterten Vorträge von Susanne Brandt, Leen Engelen, Jeanpaul Goergen, Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Jerome Kuehl, Wolfgang Mühl-Benninghaus, Corinna Müller, Sönke Neitzel, Karl Prümm, Clément Puget, Rainer Rother, Thomas Schneider, Philipp Stiasny und Horst Tonn.