Klaus Wildenhahn ist Dokumentarfilmmacher. Über Jahre hat er für den NDR gearbeitet, Filme gedreht über den »sogenannten Alltag«, wie er einmal geschrieben hat, den »Zustand nach der Sensation, das Befinden der sogenannten kleinen Leute, nachdem der Flügelschlag der Geschichte vorbeigerauscht ist«. Seine Filme sind in der Deutschen Kinemathek archiviert. Daneben hat er geschrieben. Mit 17 Jahren, sagt er, habe er damit begonnen, zunächst, »um der Enge« im Nachkriegsdeutschland zu entkommen, später getrieben von dem Wunsch, »das Früher wachzuhalten und aufzusuchen«. Entstanden sind Gedichte und Prosa. Auch Streitschriften. Notiert unterwegs, in Cafés und Kneipen, auf Reisen, an Drehorten. In die lyrischen Texte fließen Zeit, Ort und gegenwärtige Stimmungen ein – man hört die Musik, man fühlt den Regen, man spürt die Kälte. Und sieht die Menschen und den, der sie betrachtet. ›Abendbier in flacher Gegend‹ versammelt neue und alte Texte von Klaus Wildenhahn, der 2015 seinen 85. Geburtstag feiert.