Kinopreis 2022
Pressemitteilung, 22.9.22
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Deutsche Kinemathek
Museum für Film und Fernsehen
Potsdamer Straße 2
10785 Berlin
Pressekontakt
Heidi Berit Zapke
hbzapke [at] deutsche-kinemathek.de (hbzapke[at]deutsche-kinemathek[dot]de)
Kontakt Kinopreis
Sophie Hartleib
kinopreis [at] deutsche-kinemathek.de (kinopreis[at]deutsche-kinemathek[dot]de)
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Pressemitteilung
Nach zwei Jahren, in denen die Vergabe des Kinopreises des Kinematheksverbundes nur digital stattfinden konnte, findet die 23. Verleihung der Preise endlich wieder physisch und in festlichem Rahmen in der Deutschen Kinemathek am Potsdamer Platz in Berlin statt. Da es für die Kinos auch im zweiten Jahr der Pandemie schwierig war, den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten, wurde das von der Kulturstaatsministerin Claudia Roth (BKM) ausgelobte Preisgeld verdoppelt auf insgesamt 60.000 Euro. Diese Preissumme wird von der fünfköpfigen Jury auf 26 Kinos verteilt, die für ihren Umgang mit der schwierigen, teilweise existenzbedrohenden Situation Anerkennung verdienen.
Die Jury war nach Sichtung der Einreichungen tief beeindruckt von den vielfältigen Maßnahmen, die die Kinos umgesetzt haben: Es wurde renoviert, Technik erneuert und Publikumsbereiche wurden neu gestaltet. Des Weiteren haben viele Kinobetreiber*innen mit kreativen Ideen versucht, einerseits das Stammpublikum weiter ans Haus zu binden und andererseits mit ausgebauten digitalen Angeboten, aber auch mit Open-Air-Vorführungen neue Zielgruppen zu erschließen. Nach Wiederaufnahme des regulären Spielbetriebs der Kinos – bei manchen war das erst im Herbst 2021 möglich – konnten teilweise vielfach verschobene Programme nachgeholt werden.
Folgende vier Kinos erhalten die mit jeweils 4.000 € dotierten Hauptpreise:
Clubkino im Lingnerschloss (Dresden)
Das Programm überzeugt durch seine klare Ausrichtung und liebevolle Gestaltung. Das ehrenamtliche Team konzentrierte sich ganz auf Kurzfilme für ein junges Publikum und mischte dabei immer wieder DEFA-Klassiker, unter besonderer Berücksichtigung der Dresdner Trickfilmgeschichte, mit aktuellen Produktionen. Spiele, ein Filmquiz oder Geschichtenerzähler und Vorleser wurden mit Filmvorführungen kombiniert – und am »Superheldentag« wurde den Kindern gezeigt, dass es auch Alternativen zu den Hollywood-Blockbustern gibt.
Pupille e. V. (Frankfurt am Main)
Das Universitätskino war von besonders strengen Corona-Schutzmaßnahmen betroffen und musste sein neugegründetes Festival exff – tage des experimentellen films frankfurt daher zweimal verschieben. Umso schöner, dass es im August 2021 dann mit einem kompetent kuratierten Programm stattfinden konnte. Der Preis ist als Ermutigung zu verstehen, das Festival trotz der dünnen Finanzdecke des Vereins wie geplant jährlich weiterzuführen.
Cinémathèque Leipzig
Trotz schwieriger Bedingungen (Kündigung des langjährigen Büros) stach das Programm während des Lockdowns unter anderem heraus mit einem genreübergreifenden Onlineangebot von Filmen, die in Leipzig oder von Leipziger*innen gedreht wurden. Bei Open-Air-Vorführungen widmete man sich Filmen, die sich auf besondere Weise durch den Einsatz von Musik auszeichnen, um so auch über die Schließung von Clubs und Konzerthäusern hinwegzutrösten.
Kommunales Kino Pforzheim
Im zweiten Jahr in Folge wird das Kino mit einem Hauptpreis ausgezeichnet, weil es in einem schwierigen Umfeld mit einem ideenreichen Programm Kinder und Erwachsene ansprach. Erneut beeindruckten die ungewöhnlichen Open-Air-Veranstaltungen, unter anderem wurde ein Autokino am Rathaus angeboten und auf einer gesperrten Autobahn eine Leinwand aufgebaut. Vorbildlich waren auch die Angebote für Kinder, die während der Pandemie eigene Trickfilme herstellen konnten.
Weitere 22 Kinos werden für ihre Arbeit mit einem Preis in Höhe von jeweils 2.000 € honoriert:
Savoy (Bordesholm)
CITY 46/Kommunalkino Bremen e. V.
achteinhalb – Kino & Kultur e. V. (Celle)
Black Box – Kino des Filmmuseums Düsseldorf
Filmforum Höchst (Frankfurt am Main)
Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum (Frankfurt am Main)
Kinothek Asta Nielsen e. V. (Frankfurt am Main)
aka Filmclub e. V. (Freiburg)
Kommunales Kino Freiburg e. V.
B-Movie Kulturinitiative auf St. Pauli e. V. (Hamburg)
Kommunales Kino Metropolis (Hamburg)
Kino im Sprengel (Hannover)
Kino in der Pumpe – Kommunales Kino Kiel
Zebra-Kino – Kommunales Kino Konstanz e. V.
UT Connewitz e. V. (Leipzig)
Kommunales Kino der VHS Leverkusen
CinéMayence (Mainz)
Cinema Quadrat (Mannheim)
Filmhaus Nürnberg
Kommunales Kino Rendsburg
Kino achteinhalb (Saarbrücken)
Kommunales Kino Weiterstadt
Die Jury gratuliert den Preisträgern, wünscht allen Kinos und ihren Mitarbeiter*innen weiterhin viel Energie und Einfallsreichtum für die Programmgestaltung und hofft, dass das Publikum aus allen Altersstufen den Weg in die Säle zurückfindet.
Ehrenpreis des Kinematheksverbundes für die Verdienste um die Filmkultur und das Filmerbe
Den Ehrenpreis des Kinematheksverbundes erhält 2022 Prof. Dr. Martin Loiperdinger unter anderem für seine wegweisende Forschung zum dokumentarischen Film und zur Frühgeschichte des Kinos.
Die Laudatio wird Prof. Dr. Michael Wedel von der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf halten.
Zur Jury
Die fünfköpfige Fachjury wird für jeweils drei Jahre benannt. Seit 2019 gehören Philipp Aubel (Bundesverband Jugend und Film), Madeleine Bernstorff (Kinematheksverbund), Michael Höfner (AG Verleih), Doris Kuhn (Bundesverband kommunale Filmarbeit) und Sven von Reden (Verband der deutschen Filmkritik) der Jury an.
Die Preisvergabe findet im Rahmen des Filmerbe-Festivals Film Restored am Freitag, den 23.9. um 21 Uhr im Veranstaltungsraum der Deutschen Kinemathek statt.
Der Kinopreis wird vom Kinematheksverbund verliehen.
Der Kinopreis und das Filmerbe-Festival Film Restored werden durch Mittel der BKM ermöglicht.