Ab 1925: Neuanfang
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1925 gestaltete Josef Fenneker lediglich acht Plakate. Unabhängig von seiner Bekanntheit und Präsenz im Berliner Stadtbild erschien den großen Verleihfirmen Fennekers außergewöhnlicher Stil für eine überregional einsetzbare, eher gefällige Werbung zunächst wenig geeignet. Aber schnell zeigte Fenneker, über welch breite Stilpalette er verfügte, und dass er durchaus auch eine »massentaugliche« Formensprache bedienen konnte: Die Farbpalette wurde freundlicher, die opaken Hintergründe und das Expressionistisch-Kantige wichen einer eleganteren Gestaltung der Figuren mit deutlichen Anleihen bei der Modezeichnung. Die dargestellten Frauen wirken jugendlich und modebewusst, ihre Gesichter aufgrund der eher runden Kopfform mit Kurzhaarschnitt, Stupsnase, rotem Schmollmund und übergroßen Kulleraugen lieblich. Lustspiele bebilderte Fenneker in einem an Comics erinnernden Stil, der mit umgekehrten Größenrelationen und einer quirlig-überdrehten Körpersprache spielt. Plakate zu ernsten Sujets gestaltete Fenneker malerisch, mit lockerem Pinselstrich und zurückgenommenen, gebrochenen Farben und Figurenkonstellationen, die die Konflikte der Filmhandlung prägnant widerspiegeln.