Kurz nach der »Machtergreifung« der Nationalsozialisten vollzog Fenneker mit seinen Plakaten erneut einen Stilwechsel: Mit breitem Pinselstrich, kräftigen Deckfarben in teils impressionistisch fleckiger Manier zwang er seine Motive in eine fotografisch-realistische Formensprache. Die Plakate wandelten sich gewissermaßen zu Ölgemälden. Von Fennekers bis dahin breit gefächertem Stilmix blieb nach 1933 eine unerwartete Gleichförmigkeit in Komposition und Farbgebung. Diese Entwicklung war vor allem den kulturpolitischen Veränderungen geschuldet, die das NS-Regime durchsetzte. Schon Anfang 1934 stand das gesamte deutsche Filmwesen unter staatlicher Kontrolle. Neue Kontrollinstanzen sollten nicht mehr nur moralische Aspekte der Filme überprüfen, sondern auch ästhetische. Ein Film wurde nun verboten, wenn ihm eine »Verletzung des nationalsozialistischen, religiösen, sittlichen oder künstlerischen Empfindens« unterstellt wurde. Gleiches galt für die Filmwerbung. Es gelang Fenneker in seinen Werken weitestgehend auf NS-Symbolik zu verzichten. Gegenstand seiner Arbeiten waren überwiegend scheinbar unpolitische Unterhaltungsfilme. Seine gestalterische Stärke bewies er nach wie vor bei der Darstellung von Abenteuerthemen mit dem Einsatz von dramatischem Bildaufbau, perspektivischen Finessen und der Verwendung überwiegend gebrochenen Farben.
Als Fenneker 1935 ein Engagement als Bühnenbildner an der Duisburger Oper antrat, nahm die Anzahl der Filmplakate, die er herstellte, rapide ab. Die letzten Arbeiten vor Kriegsende scheinen von seiner Theaterarbeit inspiriert. Der Pinselduktus ist lockerer, die Farben pastellig und die Malweise skizzenhaft. Hier schimmern erneut Gestaltungselemente aus den 1920er-Jahren durch, die Fenneker so lange vermieden hatte.