Filmspotting: Edition ArchiVistas
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Einführung: Annika Haupts, Deutsche Kinemathek, Programmkoordination »Berlinale Retrospektive«
»Wollen Sie meine Geliebte werden?«
›Romanze in Moll‹ von Helmut Käutner ist ein Film mit einer zeitlosen Story über zwei, die eigentlich nicht lieben wollen, es dann doch tun, aber gar nicht dürfen. Die unscheinbare Ehefrau (Marianne Hoppe) eines biederen Buchhalters (Paul Dahlke) geht eine Affäre mit dem weltmännischen Komponisten (Ferdinand Marian) ein. Als der Vorgesetzte (Siegfried Breuer) ihres Mannes sie mit dem Wissen um ihre unmoralische Beziehung erpresst, trifft die junge Frau eine folgenschwere Entscheidung.
1943 und damit während der sogenannten »zweiten Propagandawelle« nationalsozialistischen Filmschaffens produziert, sticht der Film aufgrund seiner ästhetischen Opposition heraus: Gedreht in einem fantastischen Hell-Dunkel und in ausgestellter Studiokulisse ist ›Romanze in Moll‹ Käutners atmosphärisch dichtester Film, der in Flashbacks und mit der dynamischen Kameraarbeit von Georg Bruckbauer verschiedene Erzählperspektiven der Figuren zu einem einzigartigen Noir-Melodram verwebt. Käutners erster Film über eine Dreiecksbeziehung sollte sein letzter Film werden, der während der NS-Zeit uraufgeführt wurde.
1943 stellte ›Romanze in Moll‹ eine künstlerische Ausnahme in der deutschen Filmlandschaft dar. Auch 80 Jahre nach seiner Uraufführung gehört Käutners Werk zum Besten, das der deutsche Film zu bieten hat.
›Romanze in Moll‹, D 1943, Regie: Helmut Käutner
DCP, 100 min
Mit Marianne Hoppe, Paul Dahlke, Ferdinand Marian, Siegried Breuer, Elisabeth Flickenschildt
Mo, 31. Juli 23, 19:00, Kino Arsenal
Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin
Tickets: 9 €
Anlässlich des 60. Jubiläums 2023 der Kinemathek und der 10 Jahre »Filmspotting« erfährt das Programm eine neue Ausrichtung. Die monatliche Filmauswahl für »Filmspotting« trifft nun jeweils ein*e andere*r Mitarbeiter*in des Filmarchivs. Niemand kennt den Bestand so genau wie die Mitarbeiter*innen selbst, denen er anvertraut ist und die sich jeden Tag mit ihm beschäftigen. In den Archivar*innen schlummern identitätsstiftende, informative, kritische und beflügelnde Geschichten, die sich zudem im Online-Magazin »Insights« wiederfinden.