Berlinale 2024 – Einschnitte bei der Retrospektive und Hommage
Pressemitteilung
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Deutsche Kinemathek
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Die Sparmaßnahmen der Berlinale betreffen auch die filmhistorischen Sektionen, die von der Deutschen Kinemathek verantwortet werden. Das Programm der Retrospektive 2024 wird reduziert. Die Berlinale Classics bleiben unangetastet. Anlässlich der Verleihung des Goldenen Ehrenbären wird 2024 nur ein Film gezeigt, die Präsentation einer Filmreihe wird für die nächste Edition ausgesetzt.
Rainer Rother, Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek und Sektionsleiter der Retrospektive, Hommage und Berlinale Classics: »Wir kämpfen für den Erhalt und die langfristige Absicherung der filmhistorischen Sektionen. Wir als Kuratoren und Kuratorinnen nehmen die Aufgabe ernst, eine junge Generation mit herausragenden Filmen aller Epochen und Genres zu begeistern. Die Filmbildung ist entscheidend für die Zukunft des Kinos, und die filmhistorischen Sektionen spielen dabei eine zentrale Rolle. Uns ist alles daran gelegen, die langjährige und gleichberechtigte Kooperation mit der Berlinale zukünftig fortzuführen, und wir akzeptieren die Einschnitte nur als vorübergehende Notwendigkeit.«
Die Berlinale kündigte in ihrer Pressemitteilung »Berlinale 2024: Next Move« vom 11. Juli 2023 Einsparungen an. So wird es im kommenden Jahr auch keine Filmreihe für den*die Ehrenbärpreisträger*in geben können.
Die Reduzierungen treffen auch die Retrospektive. Aktuell wird ein verkleinertes Programm aus ca. 20 Filmen vorbereitet. Diese Auswahl ermöglicht 2024 einen konzentrierten Blick auf Filme unabhängiger Produktionen aus den Beständen der Deutschen Kinemathek, meist in aktuellen Restaurierungen, und damit eine Fokussierung auf die deutsche Filmgeschichte jenseits des sogenannten Kanons.
Die Anfänge der Zusammenarbeit mit der Berlinale reichen in das Jahr 1977 zurück, als die Deutsche Kinemathek die erste Retrospektive kuratorisch und organisatorisch leitete. Ebenfalls seit 1977 verantwortet sie die Filmreihe der Hommage, in der Werke herausragender Persönlichkeiten des internationalen Films gewürdigt werden. Seit 2013 kuratiert sie darüber hinaus die Berlinale Classics.
Mit mehr als 23.000 Zuschauer*innen wurden die filmhistorischen Sektionen der Berlinale 2023 vom Publikum überaus gut angenommen. Mit einer sehr hohen Kinoauslastung knüpften die Retrospektive, Hommage und Berlinale Classics an die erfolgreichen Editionen vor der Pandemie an.
»Unsere gemeinsame Geschichte und die Sicherung einer langfristigen Zukunftsperspektive sind von unschätzbarem Wert für alle Cineast*innen. Die filmhistorischen Sektionen sind ein Alleinstellungsmerkmal der Berlinale, das nicht einfach aufgegeben werden darf«, so Annika Haupts, Programmkoordinatorin der Retrospektive, der Hommage und der Berlinale Classics in der Deutschen Kinemathek.