Film Restored – Vortrag und Film – Restoring indigenous cultural heritage beyond the colonial gaze
Zurück zum Kalender›À travers l’Ubangi‹, BE 1949, R: Gaby Felix, 15 min
Tiako Djomatchoua Murielle Sandra (Princeton University)
Vortrag in englischer Sprache
Was erzählt der Off-Kommentar in ›À travers l’Ubangi‹ (BE 1949)? Was bringt er zum Verstummen? Diese Frage zwingt uns dazu, unsere Beziehung zu den Tönen und Bildern dieses Films zu ändern. Aus kolonialistischer Perspektive lädt uns der Kommentator zu einer Panoramareise in die ›entwickelte‹ Version von Belgisch-Kongo auf dem Fluss Ubangi ein. Hier wird der ›Erfolg‹ der kolonialen Experimente in Landwirtschaft, Transportwesen, Bildung und Gesundheit präsentiert. Auf der Reise entlang des Ubangi ist Tanz ein wichtiges Element des indigenen Lebens. Doch die Bedeutung des Tanzes für die indigene Bevölkerung wird als »unbekannt«, »abstrus«, »verwirrend« und »primitiv« beschrieben. Die fünf Tänze in ›À travers l’Ubangi‹ sind Rituale des Lebens und des Todes. Sie repräsentieren authentische Strukturen indigener Weltanschauungen, die verloren gegangen, verborgen, vergessen oder totgeschwiegen worden sind. Die Restaurierung dieser Erinnerung jenseits der kolonialistischen Sichtweise des Films soll die Augen der Betrachter*innen für diese Schätze des indigenen Lebens und ihrer verschwindenden Traditionen öffnen.
→ Akkreditieren Sie sich bis zum 13.10.2023 unter registration_fr [at] deutsche-kinemathek.de (registration_fr[at]deutsche-kinemathek[dot]de) | Einzeltickets für die Festivalscreenings erhalten Sie über die Website des Kino Arsenal.