Wenn ich sonntags in mein Kino geh' – Ton · Film · Musik 1929–1933
20.12.07 – 25.5.08
Allgemeine Informationen
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Publikation
Die deutsche Tonfilmoperette stellt eine Besonderheit in der Filmgeschichte dar: Von der zeitgenössischen Kritik geschmäht, ein Kassenmagnet beim Publikum, politisch von links wie rechts angegriffen, erlebte sie nur eine kurze Blütezeit zwischen 1929 und 1933. Für diesen knappen Zeitraum dominierte sie das Unterhaltungskino. Sie verbuchte die größten Kassenerfolge jener Jahre: Die Drei von der Tankstelle (Deutschland, 1930) und Der Kongreß tanzt (Deutschland, 1931).
Trotz frivoler Beschwingtheit und Nähe zum mondän-bürgerlichen Milieu reflektierten die Filme den Alltag der Weimarer Republik. Sie enthielten selbstironische Kommentare zu zeitgenössischen Themen wie Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit und tradierten Geschlechterbeziehungen. Die Tonfilmoperette ist Ausdruck der Widersprüchlichkeit dieser Jahre, die sowohl von wirtschaftlicher Krise und politischen Auseinandersetzungen als auch liberaler und fortschrittlicher Atmosphäre der modernen Großstadt geprägt waren.
Die Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen stellt das Genre mit einer Sonderausstellung auf rund 450 Quadratmeter vor und bettet es in den zeithistorischen Kontext der Weimarer Republik ein. Die Schau zeigt das Entstehen und die Merkmale dieser Spielart des Musikfilms sowie ihre Vermarktungsstrategien und verfolgt das Schicksal der vielen an der Produktion beteiligten jüdischen Kunstschaffenden bis ins Exil.
Gezeigt werden Exponate aus dem Archiv der Deutschen Kinemathek und Leihgaben – wie Originalpartituren, Drehbücher, Schallplatten, Schmuckalben zu Premieren, Filmtechnik, Requisiten, Kostüme, Kostümentwürfe, Szenenbildentwürfe, Manuskripte, Plakate – und zahlreiche Medienstationen. Drei Kino-Einbauten zeigen die Bandbreite der Aufführungspraxis vom kleinen Ladenkino bis zum luxuriösen Filmpalast. Hier können die Besuchenden im Original-Kinoambiente Filmausschnitte mit den Stars Lilian Harvey, Käthe von Nagy, Willy Fritsch und Willi Forst wieder sehen oder neu entdecken.
Die Ausstellung wird von einem Katalog, einer Audio-CD und einer Filmreihe im Kino Arsenal begleitet.
Schwerpunkte der Ausstellung
Prolog
Film und Musik gehörten von Anfang an zusammen: Schon die ersten Filmvorführungen wurden von Klaviermusik begleitet. In den 1920er Jahren etablierte sich um den Stummfilm eine reiche musikalische Kultur. In großen Filmpalästen wurden Orchester eingesetzt und aufwändige Rahmenprogramme gestaltet. Im Allgemeinen jedoch war die »musikalische Illustration« der Filme oft nur eilig aus vorhandenen Melodien zusammengeflickt.
Schon der stumme Film griff Stilmittel der modernen Bühnenoperette aus einem weiten Spektrum zwischen Walzer und Jazz auf: Ein Walzertraum (1925, Ludwig Berger) spielte ironisch mit Wien-Klischees, Die keusche Susanne (1926, Richard Eichberg) setzte den Vergnügungstrubel der Großstadt ins Bild.
Früh versuchte man, Film und Musik zu synchronisieren. Doch blieb es lange schwierig, Grammophon und Filmbild in Gleichlauf zu bringen. 1927 wurde in den USA mit The Jazz Singer (Alan Crosland) der erste erfolgreiche Nadelton-Spielfilm herausgebracht. Das konkurrierende Lichttonverfahren, bei dem der Ton direkt auf dem Filmstreifen aufgezeichnet werden konnte, zeigte sich bald als überlegen. Ich küsse Ihre Hand, Madame (1929, Robert Land) präsentierte mit einer Gesangseinlage Richard Taubers diese neue Technik erstmals im Spielfilm. Die Ära des Tonfilms begann.
Tonfilmoperette
1929, in der Übergangsphase vom Stumm- zum Tonfilm, kreierte die deutsche Filmindustrie die Tonfilmoperette. In Filmen wie Die Drei von der Tankstelle (1930, Wilhelm Thiele) wird gesungen und getanzt, wobei die Gesangseinlagen, ähnlich wie bei der Bühnenoperette, in die Handlung integriert sind.
Die Musik dieses Genres triumphierte in den Kinosälen und erreichte Millionen, ihre Verbreitung durch Radio und Schallplatte steigerte die Popularität beliebter Leinwandstars wie Lilian Harvey und Willy Fritsch.
Die Ufa-Produktionsgruppe um Erich Pommer mit dem Komponisten Werner Richard Heymann war ein besonders kreatives Zentrum für die Herstellung dieser Erfolgsfilme. 1927 aus Hollywood nach Deutschland zurückgekehrt, brachte Pommer von dort das Instrument der Drehpläne mit, welches eine effektive Arbeitsorganisation ermöglichte. Zeitgleich wurde in den von der Ufa errichteten Babelsberger Tonfilmstudios das Lichttonverfahren verfeinert. Für den internationalen Markt entstanden am selben Set französische und englische Sprachfassungen. So wurden Tonfilmoperetten wie Der Kongreß tanzt (1931, Erik Charell) zu Welterfolgen.
Krise
Die Einführung des Tonfilms in Deutschland vollzog sich vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen und politischen Krise: Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot, politische Instabilität bestimmten den Alltag vieler Menschen.
Das Kino bot für wenige Stunden eine Ablenkung von diesen Sorgen: „Irgendwo auf der Welt gibt’s ein kleines bißchen Glück“, singt Lilian Harvey in Ein blonder Traum (1932, Paul Martin), „Einmal schafft’s jeder!“, trällern die radelnden Fensterputzer im selben Film. Der zeitgleich entstandene kommunistische Film Kuhle Wamper oder Wem gehört die Welt? (1932, Slatan Dudow) hingegen zeigt, wie sich Arbeitslose auf der Jagd nach Arbeit verzweifelt auf ihren Fahrrädern abstrampeln.
Die Themen des Alltags werden in zahlreichen Tonfilmoperetten nicht völlig ausgeblendet: Die Hauptfiguren sind Ladenmädchen, Fensterputzer, Kellner oder stellungslose Schauspieler. Sie sind auf der Suche nach dem privaten Glück, stellen bisweilen das soziale Gefüge und das Verhältnis der Geschlechter in Frage. Das Happy End wurde oft mit einem ironischen Augenzwinkern inszeniert.
Großstadtlichter
Die Tonfilmoperette war geprägt durch die großstädtische Kultur der Weimarer Republik, deren Kreativität sich in der Metropole Berlin konzentrierte. Friedrich Hollaender und Werner Richard Heymann brachten den satirischen Witz des Kabaretts in den Film ein. Frivolität, Raffinesse und der parodistische Umgang mit Modeerscheinungen entsprachen dem Geist der Revue- und Operetteninszenierungen Erik Charells.
Die Lewis-Ruth-Band begleitete nicht nur die Uraufführung von Brecht/Weills „Die Dreigroschenoper" (1928), sondern spielte auch im Film Die Drei von der Tankstelle (1930, Wilhelm Thiele), der die Zuschauer in die Welt mondäner Nachtklubs mitnimmt. Als Ausdruck wilden Großstadtlebens hielt der Jazz, von afroamerikanischen Künstlern in Europa verbreitet, Einzug in Filme wie Einbrecher (1930, Hanns Schwarz). Auch die Matadore der Salonorchester wie Marek Weber, Dajos Béla und Leo Monosson waren auf der Leinwand zu sehen.
Ihre Majestät die Liebe (1931, Joe May) und andere Tonfilmoperetten spiegeln den Glanz der Tanzpaläste wider. Doch erscheint die Welt der Reichen oft ironisch gebrochen: Auch bei ihnen klopft schon der Gerichtsvollzieher an.
Walzerträume
Wien war neben Berlin die zweite Inspirationsquelle der Tonfilmoperette. Doch während Jazz und Kabarett für das Berliner Lebensgefühl standen, prägten Heurigenromantik und Dreivierteltakt das Bild von Wien. Das »Alt Wien« der k.u.k.-Monarchie stellte in Zeiten der wirtschaftlichen Krise für die Tonfilmoperette ein verlorenes Paradies, eine heile Welt dar.
Die Einführung des Tonfilms markierte in Wien zugleich den Niedergang der Operettenkultur. Aus Unterhaltungsbühnen wie dem »Apollo« wurden Lichtspielhäuser. Im ehemaligen »Johann Strauß-Theater«, nun Lichtspielpalast »Scala«, fand 1931 die Uraufführung von Erik Charells Der Kongreß tanzt statt. Kunstschaffende wie der Komponist Robert Stolz, die Schauspieler Willi Forst und Paul Hörbiger und der Autor Walter Reisch verließen die Donaumetropole und wechselten zum deutschen Film. Viele von ihnen arbeiteten in Berlin für die kleine Super-Film GmbH, die 1930 mit ihrer ersten Tonfilmoperette Zwei Herzen im 3/4 Takt (Regie: Geza von Bolvary) der Ufa Konkurrenz zu machen begann.
Während Filme wie Der Kongreß tantzt (1931) oder Ich und die Kaiserin (1933, Friedrich Hollaender) die Wien-Klischees zwar bedienen, aber auch ironisch brechen, frieren die in Wien spielenden Tonfilmoperetten nach 1933 die Stereotype ein. Carl Lamačs Verfilmung der Operette Im weißen Rössl (Österreich/Deutschland 1935) domestizierte alles Frivole und Groteske. Die jüdischen Urheber des Stücks blieben ungenannt.
Epilog
Im Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt und die nationalsozialistische Diktatur errichtet. Bereits im März 1933 entließ die Ufa jüdische Mitarbeitende wie den Regisseur Erik Charell, den Produzenten Erich Pommer und den Drehbuchautor Robert Liebmann. Zahlreiche Künstler*innen flohen vor dem NS-Regime oder gingen ins Exil, da sie aufgrund antisemitischer Gesetze nicht mehr arbeiten durften. Anderen gelang es nicht, durch die Flucht ihr Leben zu retten. Auch Kurt Gerron, Regisseur und Schauspieler, sowie sein Schauspielkollege Otto Wallburg wurden Opfer des Holocaust.
Das Filmgenre der Tonfilmoperette verschwand bald nach 1933, schon weil seine fähigsten Gestalter*innen emigrieren mussten. Mit ihrer Neigung zu Ironie, Frivolität und zum Spiel mit den Geschlechterrollen waren diese Filme Vielen im Nationalsozialismus zudem schon lange ein Dorn im Auge.
Der Regisseur Reinhold Schünzel inszenierte mit Viktor und Viktoria (1933) eine der letzten Tonfilmoperetten im Geist der Weimarer Republik. Durchkomponiert mit Musik und Gesang ist auch sein Film Amphitryon (1935), der im antiken Gewand Anspielungen auf die Selbstinszenierung des NS-Regimes wagt. Wenig später musste auch der »Halbjude« Schünzel gehen. Den Musikfilm der NS-Zeit dominierte fortan der Revuefilm.
Galerie
Pressereaktionen
Pressereaktionen
Morgenpost, 21. Dezember 2007
Das gab's nur einmal, das kam nicht wieder
Von Peter Zander
(...) [D]em Filmmuseum gelingt hier gleich zweierlei: Es weiß ein Phänomen, das doch vor allem ein bildlich-akustisches war, spannend mit Exponaten auszustellen. Und ihm gelingt, ganz nebenbei, noch eine Einführung in die Tontechnik jener Zeit. Zeigt, vor welchen Apparaturen sich Stars wie Lilian Harvey, Willi Fritsch oder Heinz Rühmann abmühen mussten, um gute Laune zu verbreiten. Nadeltonplatten, "Neumannflaschen"-Mikros und gewaltige Lichttonkameras sind da zu sehen. Auch zahlreiche Schellackplatten, die parallel zum Filmstart auf den Markt kamen: erste Crossover-Vermarktungsstrategien. Außerdem Drehbücher, Fotos, Fanartikel, Musikinstrumente - und jede Menge Filmausschnitte in drei begehbaren Kinos. Am Ende führt die Ausstellung in eine Sackgasse: In einer Nische marschieren die Nazis auf. Und im hintersten Raum findet sich ein kleines Archivzimmer: Da werden die Schicksale all jener Filmkünstler dokumentiert, die nach 1933 verfolgt oder gar ermordet wurden.
Berliner Zeitung, 22. Dezember 2007
Ein kleines bisschen Glück
Von Carmen Böker
(...) Die Tonfilmoperette tanzte allerdings ohnehin nur wenige Sommer lang, bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten: Ihre fähigsten Gestalter - wie etwa der Regisseur Erik Charell, der Produzent Erich Pommer oder der Komponist Werner Richard Heymann - waren jüdischer Herkunft und gingen nach 1933 ins Exil. Ihre Lebensgeschichten kann man in Karteikästen nachlesen, die am Ende der Ausstellung zu finden sind. Rund 230 Exponate sind zwischen drei Kinoecken und diversen Media-Stationen zu sehen: Partituren, Plakate, Alben, Drehbücher, Korrespondenzen, Kostüme und Kurioses wie ein Zettel, auf den "Dschöst oanz for oll teim" notiert ist; die korrekte Aussprache von "Just Once For All Time", der englischen Version von "Das gibt's nur einmal" aus Der Kongreß tanzt. (...)
Zitty, 2007/26
Wenn ich sonntags in mein Kino geh’
Hartz-IV-Empfänger in Plattenbauten, singend und tanzend in einer sarkastischen, womöglich gar optimistischen Komödie – im heutigen deutschen Kino wäre das undenkbar. Vor knapp 80 Jahren, als die Arbeitslosigkeit höher, das soziale Elend größer und die Wohnsituation prekärer war, sah das ganz anders aus: Als kurz nach der Einführung des Tonfilms die Weltwirtschaftskrise hereinbrach, schwang sich die deutsche Kinematografie zu ihrer vielleicht schönsten Phase auf. Das neue Mittel Ton nutze man insbesondere, um noch frecher und geistreicher, spielerischer und ironischer Witze zu reißen – über das Leben und die Liebe, die unerquickliche Wirklichkeit und die Traumfabrik selbst. (...)
Tip, Ausgabe 2008/1
Singen und nicht viel tun
Sie träumen von Hollywood und besingen das Nichtstun: „Ich wollt’ ich wär’ ein Huhn / ich hätt’ nicht viel zu tun...“ So treten die Helden der deutschen Musikfilmkomödien aus den ersten Jahren des Tonfilms gerne auf. Die wenigsten dieser populären, komischen Musikfilme spielen in einer kostümbesetzten Vergangenheit wie der berühmte Der Kongreß tanzt. Viele machen eher die Rahmenbedingungen des Träumens zum Gegenstand ihrer Geschichte. So wie »Ich bei Tag und du bei Nacht«, der sich mit seinem Film-im-Film-Stoff über die Konfektionsware des Kinos lustig macht. (...)
Osnabrücker Zeitung, 4. Januar 2008
Ein kleines bisschen Glück
Von Klaus Grimberg
(...) Die Ausstellung lädt ein, sich anhand von Plakaten, und Szenenbildern, Drehbüchern und Partituren, Kostümen und Requisiten, Filmtechnik und Schallplatten in eine Filmära zu vertiefen, in der das Kino ein paar Stunden Ablenkung vor den Sorgen des Alltags verprach, ohne diese völlig auszublenden. Die vielfältigen Exponate werden bereichert durch zahlreiche Hör- und Sehstationen, an denen mit Ton- und Filmdokumenten die diversen Facetten der Tonfilmoprertte vertieft werden. Das größte Vergnügen aber bereiten die drei kleinen, in die Ausstellung integrierten Kinos: Hier laufen geschickt zusammengeschnittene Ausschnitte aus den Kassenschlagern des Genres, die an zentrale Themen wie »Krise« oder »Großstadtlichter« anknüpfen. Wer will, kann mehrere Stunden lang zusehen. (...)
Deutsche Welle, 7. Januar 2008
Hinreißend sinnlich!
Von Dieter David Scholz
(...) Die Berliner Ausstellung über die Tonfilmoperette wirft Licht auf ein untergegangenes Genre von Film- und Operettenkunst. Faszinierend zu sehen, auf welch hohem Niveau das Handwerk des Filmens wie des Operettemachens betrieben wurde. Faszinierend auch die Originalfilmaufnahmen aus dem alten Berlin, das so ja nicht mehr existiert. Zu schweigen von der szenischen, musikalischen, choreografischen und darstellerischen Perfektion der ironisch-satirischen Operettenkunst damals. Die Operette ist besser als ihr Ruf! Auch und gerade die Tonfilmoperette. Man begreift das in dieser Berliner Ausstellung, die in ihrer Anschaulichkeit und ihrem Informationsanspruch überwältigt.
Märkische Allgemeine Zeitung, 11. Januar 2008
Als die Bilder singen lernten
Von Antje Rößler
(...) Man radelt auf dem Velotrab, einem hölzernen Vorläufer des Hometrainers. Es gibt Möbel, die auf Knopfdruck aus der Wand fahren. Oder man sieht Paul Hörbiger als singenden Schönheitschirurgen beim Rundgang durch seine Praxis. Die Vermarktung des Musikfilms war von Anfang an in moderne Mechanismen eingebunden. Exponate wie Schellack-Platten, Plakate und Partituren verdeutlichen den Kreislauf: Im Film wurden die Schlager unters Volk gebracht, Tanzkapellen und Radio wiederholten sie, schließlich wurde mit Schallplatten und Noten der Ohrwürmer Umsatz gemacht. (...)
film-dienst Nr. 2 / 2008
Stimmen der Zeit
Von Volker Baer
Kann man, das ist die grundlegende Ausgangsfrage, ein ganzes Genre in einer Ausstellung vorzeigen? Kann man die einst neue, ja geradezu revolutionäre Verbindung von Spiel und Tanz, von Musik und Gesang, von Ton und Bild in einer zusammenfassenden Übersicht präsentieren? Ja, man kann, wenn man so zu Wege geht wie im Berliner Filmmuseum, wenn man sich nicht allein auf die Kraft der einzelnen Filme verlässt, sondern auch deren Umfeld im weitesten Sinne mit einbezieht. Es gab, als Ende der 1920er-Jahre der Ton zum Film kam, einen großen Umbruch, zugleich aber auch einen großen Bruch in der Geschichte, der kulturellen wie der politischen. (...)
(... ) All dies in einer Ausstellung umzusetzen, ist gewiss ein Wagnis. Man wird in dieser Übersicht, die zum Schauen, Hören und Lesen gleichermaßen herausfordert, weniger durch die Geschichte dieses Genres geführt, als vielmehr mit dessen Problemen und mit dessen Umfeld konfrontiert. (...) Ein Genre wird porträtiert und zugleich, der Vorzug der Ausstellung (Kuratoren: Peter Jammerthal, Peter Mänz, Vera Thomas, Nils Warnecke), ein Zeitbild entworfen. (...)