12. »Fernsehsalon« mit Annette Hess
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Die Drehbuchautorin Annette Hess spricht im zwölften »Fernsehsalon« der Deutschen Kinemathek über authentisches Erzählen von historischen Stoffen, ihre Liebe zum DDR-Fernsehen und neue Projekte.
Die einstündige Sendung ist online ab Freitag, 15. November, auf deutsche-kinemathek.de und radiodrei.de sowie am selben Tag um 20.15 Uhr linear beim Sender Alex Berlin und anschließend in der dortigen Mediathek verfügbar.
Liebe Medienvertreter*innen,
die historischen Stoffe von Annette Hess begeistern Kritiker*innen und Zuschauer*innen gleichermaßen. Egal ob im Fernsehen, auf der Musicalbühne oder als Roman: Was die gebürtige Hannoveranerin anfasst, wird zum Erfolg – erst Ende September wurde sie mit dem Deutschen Fernsehpreis 2024 für ›Deutsches Haus‹ ausgezeichnet.
Bereits als junges Mädchen »fernsehverrückt«: So beschreibt sich Hess selbst, die trotz ihrer westdeutschen Sozialisierung vor allem im Fernsehen der DDR einen persönlichen Zufluchtsort fand. Ihre erste Auftragsarbeit führte sie Jahre später schließlich auch zu einem ostdeutschen Sender: Mehr als 25 Drehbücher verfasste Hess für die Krankenhausserie ›In aller Freundschaft‹, es folgte 2007 der Zweiteiler ›Die Frau vom Checkpoint Charlie‹ und schließlich 2010 ihr großer Durchbruch: die Serie ›Weissensee‹. Auf das Thema Authentizität innerhalb historischer Stoffe angesprochen, wird es für die Autorin komplex: »Es gibt keine allgemeine Wahrheit über Historie.« Besonders beim Schreiben der Bücher zur DDR-Saga ›Weissensee‹ habe sie dies schnell festgestellt: »Das ging so weit, dass sich Katrin Sass und Uwe Kockisch am Set darüber gestritten haben, was die DDR war.« Deshalb sieht Annette Hess ihren Auftrag vor allem darin, menschliche und universelle Geschichten zu erzählen, in denen die emotionalen Konflikte der Figuren und ihr Umgang miteinander der dargestellten Zeit entsprechen. Im Blick auf ihr Serien-Remake ›Wir Kinder vom Bahnhof Zoo‹ attestiert Hess aber durchaus, dass man bei der Erzählung fiktionaler Stoffe »auch mal lügen darf«. Im Gespräch mit Klaudia Wick beschreibt Hess lebendig ihre »vulkanische« Arbeitsweise, bei der zunächst nichts passiert, dann aber ganz viel. Wichtig ist in dieser frühen Phase auch die Namensfindung für ihre Figuren: Die heißen zunächst in jeder Fassung anders, bis sie schließlich ihren »richtigen« Namen gefunden haben. Darüber hinaus gibt Hess dem Publikum im »Fernsehsalon« auch einen Ausblick auf zukünftige Projekte: ›Ku’damm 77‹ befindet sich in der Casting-Phase. Derzeit taucht Hess außerdem tief in die Geschichte des selbsternannten Wunderheilers Bruno Gröning ein, der im Süddeutschland der 50er-Jahre angebliche Massenheilungen durchgeführt hat. Ob sie diesen Stoff dramatisch oder humoristisch erzählen will, weiß Annette Hess noch nicht, sicher ist für sie nur: »Wir brauchen wieder ein paar Wunder. Und August Diehl muss ihn spielen.«
Annette Hess ist der zwölfte Gast der Gesprächsreihe »Fernsehsalon«, die die Schauspielerin Maren Kroymann 2021 eröffnete. Ihr folgten die Regisseurin und Autorin Julia von Heinz, TV-Moderatorin Dunja Hayali, Kriegsreporterin Katrin Eigendorf, Produzentin Christiane Ruff, Journalistin und TV-Moderatorin Sandra Maischberger, Dokumentarfilmerin Mo Asumang, TV-Entertainer Wolfgang Lippert, RBB-Programmdirektorin Martina Zöllner, Fernsehkoch Tim Mälzer sowie Schauspielerin und Aktivistin Gesine Cukrowski.
Mehrmals im Jahr nimmt der »Fernsehsalon« im Gespräch mit einer Persönlichkeit aus der Branche den Programmauftrag des Fernsehens in den Blick. Diskutiert werden die Projekte des Gastes und die Bedingungen, unter denen seine Arbeit entsteht. Die Gespräche finden in einer Lounge-Atmosphäre vor Publikum in der Kinemathek statt. Alex Berlin zeichnet sie auf und strahlt die Sendung linear aus. Zudem sind die Gespräche online und auf der Website der Deutschen Kinemathek und anderen Plattformen zu sehen.
Kooperationspartner des »Fernsehsalon« sind RBB, ZDF und die MABB.
Wir freuen uns über Ihr Interesse sowie über Ihre Ankündigungen und Besprechungen.
Mit freundlichen Grüßen
Tom Winter
Die Deutsche Kinemathek wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.