Hautnah – Die Filmkostüme von Barbara Baum
1.10.20 – 9.8.21
Allgemeine Informationen
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Barrierefreiheit
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Das Kostümbild ist ein wesentliches Gestaltungsmittel filmischer Welten. Es hilft dem Publikum, filmische Räume und Zeiten einzuordnen, macht Wesenszüge von Charakteren sichtbar, zeigt ihren sozialen Status und ihre innere Befindlichkeit. Das Kostüm unterstützt die Darstellenden dabei, sich in die Figuren, die sie verkörpern, hineinzuversetzen. Die oft auch historischen Stoffe bilden nicht nur einen visuellen Akzent innerhalb der Bildkomposition, sondern sorgen auch für Authentizität.
Die Kostümbildnerin Barbara Baum hat ein besonderes Gespür für Stoffe. Für sie sind diese nicht nur Arbeitsmaterial, sondern auch Inspirationsquelle: »Ich denke immer in Stoffen. Bei außergewöhnlichen Stoffen bekomme ich sogar Gänsehaut. Die Entscheidung für diesen oder jenen ganz bestimmten Stoff ist für mich dann meist schon das halbe Kostüm«. »Hautnah« reflektiert das kreative Werk Barbara Baums entlang ihrer großen Filme wie ›Die Ehe der Maria Braun‹ (BRD 1978, Regie: Rainer Werner Fassbinder), ›Homo Faber‹ (D/F/GR 1991, Regie: Volker Schlöndorff) oder ›Buddenbrooks‹ (D 2008, Regie: Heinrich Breloer).
Eine Ausstellung des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt am Main
Eine Ausstellung zum Anfassen
Eine Ausstellung zum Anfassen
»Hautnah« ist auch eine Ausstellung »zum Anfassen«, die mit taktilem Vermittlungskonzept auch blinden und sehgeschädigten Menschen ein multisensorisches Erlebnis bietet. Kostümentwürfe werden als taktile Grafiken in Reliefdruck übersetzt. Mit den Fingerspitzen lassen sich Form und Schnitt, Faltenwürfe oder Details wie Pailletten erspüren. Barbara Baums Anmerkungen für die Schneiderinnen und Schneider finden sich als Legende auch in Brailleschrift wieder. Eine originale Stoffprobe vermittelt die haptische Beschaffenheit des verwendeten Materials. Ergänzt wird die taktile Vermittlung durch Audiodeskription. Sie macht Ausstellungsraum und -inhalte über den Hörsinn zugänglich und lässt so mentale Bilder entstehen. Eine weitere, sinnliche Komponente stellen vollkommen neuartige, digitale Leinwände dar, die hinter den Originalkostümen positioniert sind. Sie zeigen die Symbiose von Schauspieler-Körper und Filmkostüm im Bewegtbild. Die Montage collagiert frei, der Fokus liegt auf den Kostümen.
Alle Besucherinnen und Besucher, besonders sehgeschädigte und blinde, haben die Möglichkeit, sich die Ausstellungsinhalte über Audiodeskription auf dem an der Kasse erhältlichen Audioguide anzuhören. Bei der Orientierung mit dem weißen Langstock dienen die Vitrinenkanten und -sockel sowie die Kostümpodeste blinden und sehbehinderten Gästen als Leitlinie. Aufmerksamkeitsfelder auf dem Boden weisen auf Audioguide-Punkte und Taststationen hin.
Bildergalerie zu Entwürfen und fertigen Kostümen
Credits
Credits
Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt am Main
Direktorin: Ellen M. Harrington Projektleiter
Kurator: Hans-Peter Reichmann
Projektkoordination, Kuratorin: Isabelle Louise Bastian
Assistenzen: Judith Fröhlich, Paula Günther, Louise Lindlar, Anja Neubauer, Hannah Pfeiffer, Lisa Siegle
Mit Unterstützung von: Johanna Honkomp, Pei Li, Adriane Meusch und Isabella Müller
Medienkurator: Michael Kinzer
Interviews Barbara Baum: Christiane Habich, Isabelle Louise Bastian (Redaktion), Erik Krambeck (Kamera und Ton), Michael Kinzer (Schnitt)
Übersetzungen: Rebecca van Dyck
Konservatorische Beratung (Papier): Kathrin Sündermann
Metallbau: Martin Steinmetz Ingenieurbüro & Metallverarbeitung, Oberursel (Taunus)
Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin
Künstlerischer Direktor: Rainer Rother
Verwaltungsdirektor: Florian Bolenius
Ausstellungsadaption: Vera Thomas, Nils Warnecke
Redaktion: Julia Schell
Leitung Kostümrestaurierung und -einrichtung: Christa Hedderich
Fachberatung Kostüm: Barbara Baum, Christa Hedderich
Ausstellungsbau: Camillo Kuschel Ausstellungsdesign, Berlin
Ausstellungsgrafik: mind the gap! design (Karl-Heinz Best), Frankfurt/Main
Taktile Raumpläne: Tactile Studio, Paris und Berlin
Audiodeskription: Audioskript (Alexander Fichert), Berlin
Taktile Bodenelemente: REC Bauelemente GmbH, Berlin
Inklusionsberatung : Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin gegr. 1874 e. V. (ABSV), Christel Jung, Paloma Rändel, Roswitha Röding, Peter Woltersdorf, Jurek Sehrt
Grafikproduktion: Bartneck Print Artists, Berlin
Haustechnik: Frank Köppke, Roberti Siefert
Beleuchtung und AV-Technik: Stephan Werner
Gestaltung Werbegrafik: FÜNFZEHN
Presse: Heidi Berit Zapke
Marketing: Jonas Malte Scheler
Website: Julia Pattis, Theresa Spreckelsen
Bildung und Vermittlung: Jurek Sehrt
Führungen und Workshops: Gitte Hellwig, Fabian Fornalski
Leihgeber*innen
Kostüme
Costumi d‘Arte, Rom
DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt
Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin
Theaterkunst Kostümausstattung, Berlin
Digitale Unikate und digitale Leinwände
Active Image, Berlin und New York
Stoffe
Anita Pavani Stoffe
Rechteinhaber Filmausschnitte
Bavaria Film, München; Beta Film, München; Constantin Film, München; Eisbach Filmstudios, München; Laura Film, Berlin; Rainer Werner Fassbinder Foundation, Berlin; Rialto Film, Berlin; Senator/Central Film Berlin; STUDIOCANAL, Berlin
Danksagung
Besonderer Dank geht an Siegfried Barth, Daniela Bartoli, Susanne Becker, Alessandra Cinti, Antonio Cucuzzella, Daniela Dietrich, DialogMuseum Frankfurt am Main, Korbinian Frank, Susanne Franke, Nikola Fölster, JP Stoffe (Mörfelden-Walldorf), Jens Kaufmann, Christine Kopf, Annette Koyro, Henning Lohner, Juliane Maria Lorenz-Wehling, André Mieles, Laura Nobile, Peter Mänz, Gabriele Pacchia, Anita Pavani, Giuseppe Peruzzi, Beat Presser, Evi Scherrer, Dr. Barbara Schröter, Roswitha Schwabenland, Sebastian Schwittay, Marie-Christin Severin, Stoffe Hartmann (Gelsenkirchen), Alessandro Trappetti, Oliver Weiss
Partner
Die Ausstellung wird gefördert von
Lotto Stiftung Berlin
Das taktile Vermittlungskonzept wird gefördert von
Commerzbank-Stiftung
Arbeitskreis selbstständiger Kulturinstitute e.V.
Mit freundlicher Unterstützung von
Rainer Werner Fassbinder Foundation, Berlin
Theaterkunst Kostümausstattung, Berlin
Adolf und Luisa Haeusser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege
Costumi d’Arte, Rom
Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin gegr. 1874 e.V.
Medienpartner
präsentiert von Radioeins